Rammbah Tour 2020
Es ist schon wieder vier Jahre her, dass wir zuletzt in
unserem Nachbarland waren, deren Grenze ja nur 5 km von unserer Stadt entfernt
ist. Die Tour beginnt aber auf der heimischen Terrasse, mit einem Grillabend.
Das gibt Gelegenheit, nachzuholen, was uns Corona ja leider genommen hat: das
Frühlingstreffen mit unseren besseren Hälften musste seinerzeit ausfallen.
Jetzt sind die Damen natürlich dabei. Drei von ihnen starten am Folgetag
ebenfalls ihre eigene Radtour. Das wir parallel fahren, ist auch ein Novum.
Nach dem obligatorischen Frühstück nehmen wir am ersten Radfahrtag 60 km
“Anlauf”, um an den Startpunkt der Vechtetal-Route zu kommen, nach Darfeld. Es
wird zügig gefahren, sodass wir zur Mittagspause schon dort einkehren möchten –
aber können vor Lachen! Das einzige Lokal in der Stadt nimmt uns nicht und die
Landfleischerei Vollmer hat coronabedingt ihren viel gelobten Mittagstisch nur
als „Außer-Haus-Service“. Wir greifen dankbar zu und speisen draußen,
auf dem kleinen Dorfplatz. Die Metzgerei Vollmer hält auch ein „Original
Metzgerbier“ bereit – sehr stilvoll! Anschließend begeben uns an den Startpunkt
der Route, zur Vechtequelle, und freuen uns auf die vor uns liegenden 225 km
bis nach Zwolle. Heute geht es aber zuerst einmal nach Wettringen (42 km) wo
wir nach insgesamt 102 km (jawoll – das geht noch/wieder) im Gasthof „Zur
Post“ prima bewirtet werden und unser müdes Haupt niederlegen können.
Von Wettringen fahren wir an Bad Bentheim vorbei (da waren wir schon vor einem
Vierteljahrhundert) die zweite und die dritte Etappe der Vechtetal-Route, über
Nordhorn nach Emlichheim, insgesamt 96 km. Gestartet wurde aber mit einem
kühlen Bad im nahen See – sowas hat ja bei uns Tradition. In Nordhorn ist
in der Mittagszeit richtig viel los in der Einkaufsstraße und wir bekommen gut
etwas auf die Gabel. Von dort aus läuft der Radweg parallel mit der
grenzüberschreitenden „Kunstweg-Route“. Das merkt man. Über 80
Skulpturen sind entlang der Vechte aufgebaut, es gilt als Europas größtes
Freilichtmuseum. Einige tolle Sachen waren dabei – so durfte die Tourleitung
und Co-Tourleitung auf einem Thron Platz nehmen – sehr stilecht. Im Landhaus
Buddenberg kamen wir am Abend gut unter.
Exakt 100 km waren für den dritten Tag geplant, am Ende standen dann sogar 105
km auf dem Tacho. Kaum hatten wir am recht frühen Morgen die Grenze nach
Holland überschritten, wurde die Beschilderung und der Straßenbelag um drei
Klassen besser als in Deutschland – das kennen wir nunmehr seit fast vierzig
Jahren. Über Ommen erreichen wir unser Tourziel Zwolle. Und das ist dann
wirklich Nostalgie. Bei der ersten Tour, vor nunmehr 38 Jahren, war Zwolle das
erste Übernachtungsziel auf dem Weg nach Ameland. Nach den sehr kleinen
Städtchen, in denen wir bislang genächtigt hatten, ist Zwolle natürlich eine
richtig Metropole. Unser Hotel liegt direkt an der Innenstadt – und da ist am
Abend, bei tollem Wetter, richtig was los. Wir bekommen einen Tisch im
Humphrey’s Restaurant – und das ist eine tolle Plüsch- und Art-Deco-Nummer. Die
Fotos sagen alles…
Am Sonntag geht es zurück – aber nicht mehr mit dem Fahrrad. Ein freundlicher
Helfer holt uns mit dem RAMMBAH-Auto-und-Anhänger-Express von dort ab. War
wieder toll!