Rammbah Tour 2016
„Wie im Paradies!“ schwärmte der Tourälteste (Manfred) – und meinte damit die gerade absolvierte letzte Mittagspause in den Niederlanden, bei der es Pommes, Frikandel-Spezial, Bier, Genever und „Appelgeback met Slagroom“ gab – also wirklich alles, was das RAMMBAH-Radlerherz begehrt. Für einige Geschmacksverirrte im Team war sogar Pommes mit Pindasause (Erdnussbutter) dabei. „Aber jetzt kommt die Vertreibung aus dem Paradies,“ antwortete trocken der Tourleiter Jacques (Andreas J.) – und verwies auf die noch ca. 20 zu fahrenden Kilometer, bei Gegenwind. Aber die Temperaturen stiegen an diesem Sonntagnachmittag auf Mitte 20 Grad, sogar die Sonne ließ sich blicken, und so waren die letzten Kilometer dieser Schlussetappe, von Nimwegen nach Bocholt, die insgesamt 65 km lang war, dann doch ein Klacks und reines Vergnügen.
Begonnen hatte die Tour am Donnerstag, mit einem tollen Frühstück beim Tourleiter. Die erste Etappe führte nach Bronkhorst, das ist die viertkleinste Stadt in den Niederlanden. Der Himmel war wolkenlos und die Temperaturen kletterten auf über 30 Grad. Gleich zweimal entschlossen wir uns daher, schwimmen zu gehen, in der Oulde Issel und in einem Nebenarm der Issel. Zweimal am Tag ein Bierchen in den Pausen, das gab’s schon früher – wenn auch selten. Zweimal schwimmen, an einem Tag, das ist ein Novum. Beim zweiten Schwimmen besorgte Landei Herby (Andreas H.) von freundlichen Campern aus Bochum dann auch noch Grillwürstchen und vom Kiosk kaltes Bier. Also alles paradiesisch…
Und so paradiesisch ging es auch die nächsten Tage weiter, denn die Fahrt von Bronkhorst nach Harderwijk und am nächsten Tag, von dort nach Nimwegen, jeweils eine Strecke von ca. 90 km, führte zu 80% durch die Nationalparks Veluwezoom bzw. de Hoge Veluwe. Die Nationalparks bestehen aus Wald, Dünen und Heidelandschaft. Dort unterwegs zu sein, wenn auch noch das Wetter stimmt, das ist einfach ein Genuss.
Elle (Andres E) kam erst am Freitagabend zur Truppe, die dadurch wieder komplett war – zu Siebt. Hotels und Restaurants waren überall bestens, es gab nur eine Radpanne, Pausenzeiten wurden in einem Umfang eingehalten, dass jeder Gewerkschaftler begeistert gewesen wäre und Markus hat die Berge auch kein bisschen vermisst.
Die besten Witze hatte, wie meistens, Herby (Andreas H.) Nur Franz-Josef (Benky) kann da mithalten. Die besten Zwei (von gefühlten 200) aus Herbys Repertoire:
1.
Im Textilfachgeschäft:
„Guten Tag, ich brauche einen Anzug!“
„Schön, an was denken sie?“
„An heißen Sex mit meiner Frau – aber könnten wir auf den Anzug zurück kommen?!“
2.
„Meine Frau ist gestern mit meinem besten Freund durchgebrannt!“ „So eine Gemeinheit! Mit wem denn?“
„Mit Guido!“
„Mit Guido?? Seit wann ist der denn dein bester Freund?“ „Seit gestern!“
PS:
„Ein Kind muss einen Namen haben“, so auch unsere alljährigen Rammbahtouren. Die Tourankündigung von Jacques ließ als Titel „U-100“ verlauten. Zur Beruhigung ergänzte er sofort, dass dies keine Anspielung auf unser fortgeschrittenes Alter sei. Vielmehr wollte er seinem nachgesagten Spruch „Unter 100km setze ich mich erst gar nicht aufs Rad“ etwas entgegensetzen und plante jede Etappe teilweise deutlich unter 100km. Was der Gemütlichkeit zugute kam und wir bei sehr gutem Radfahrwetter, die gewonnene Zeit in diversen Biergärten verbrachten.
Das Wetter spielte die gesamten Tourtage mit. Einige Tage vor Tourstart wurde die Wettervorhersage täglich gecheckt und die Aussichten waren nicht so günstig, wenn auch nicht aussichtslos. Die Regenkleidung hat bei jedem einen Platz im Gepäck gefunden, dem Wettergott sei Dank, letztlich ganz tief unten in den Packtaschen. Die Planung hat Jacques mit dem tollen holländischen Knotensystem gemacht und so reichte ein kleiner Zettel aus, um uns sicher zum Etappenziel zu führen. Im Probebetrieb lief das Handy von Reinhold als Navigationsunterstützung im Hintergrund mit. Es kam kaum zum Einsatz, war aber bei der Hotelsuche sehr hilfreich.
Unsere Rammbahtouren bedienen nicht nur die leichte Unterhaltung, sondern macht uns immer wieder auf Kulturelles und Geschichtliches aufmerksam. So auch in diesem Jahr. In der Nähe von Arnheim waren wir Gast bei zwei Gedenkfeiern zum Jahrestag der „Operation Market Garden“, Deckname für eine Luft-Boden-Operation der Alliierten im Zweiten Weltkrieg. Bekannt geworden durch den Film „Die Brücke von Arnheim“. Ein Konvoi mit geschätzten 100 Fahrzeugen mit LKW, Krad und Amphibienfahrzeugen fuhren mit Besatzung an uns vorbei. Auch waren viele alte Militärflugzeuge in der Luft zu beobachten.
Tourdaten:
Donnerstag 15.09.2016: Bocholt – Bronkhorst ca. 70 km
Entlang von Aa, Issel und Oude Ijssel geht es über Anholt, Doetichem, Doesburg zur viert kleinsten Stadt Hollands nach Bronkhorst.
Freitags 16.09.2016 Bronkhorst -Hardewijk ca. 90 km
durch den Nationalpark Veluwezoom geht es über die Posbank(das ist ein holländischer „Berg“) durch Heide und Wald zum Veluwemeer nach Hardewijk.
Samstag 17.06.2016 Hardewijk – Nijmegen ca. 90 km
Von Hardewijk geht es über Putten am Rande des Nationalparks Hoge Veluwe über Otterlo und Osterbeek nach Nijmegen an den Rhein, der hier Waal heißt.
Sonntag 18.06.2016 Nijmegen – Bocholt ca. 70 km
Anstatt den Tag im Auto zu verbringen, fahren wir die restlichen ca. 70 km der diesjährigen RAMMBAH-Tour bis Bocholt mit dem Rad, wo wir am frühen Nachmittag unser Abschluss-Pils einnehmen können.