Rammbah-Tour 2014
Die 33. Tour begann spektakulär: eine Besichtigung der Meyer-Werft in Papenburg. Wie oft wir beim Rundgang gehört haben: „Die, der oder das Größte, Längste, Weiteste“, das weiß ich nicht mehr. Irgendwie war alles riesig – und sehr beeindruckend. Wie z.B. der „Kaiseradler“. Das war der größte Hallenkran, den ich je gesehen habe. 800 t kann er bewegen. Wir sahen, wie er ein riesiges Schiffsteil in ein noch riesigeres Schiff einsetzte, dass in einer noch viel riesigeren Halle stand. Anschließend ging es nach Emden, wo wir in der Jugendherberge Quartier bezogen. Das Gegenteil von riesig ist winzig – und so kam uns das 6-er-Zimmer mit drei Hochbetten vor. Als Kinder wollte man immer oben schlafen – u.a. wg. altersbedingte Schlafunterbrechungen in der Nacht, hat sich das inzwischen geändert.
Am Morgen ging es 82 km weit nach Jever. Es wären nur 81 km gewesen, wenn wir nicht bereits nach 2 km vor einem Bauzaun gestanden hätten, an dem wir umkehren und eine Umleitung suchen mussten. Eine halbe Stunde später standen wir so tief im Gras auf Feldwegen, auf denen nur noch Trecker weiter fahren könnten – oder Reinhold mit seinem Mountainbike. Also ein zweites Mal umkehren und den richtigen Weg suchen. Sehr schnell gefunden haben wir dann die erste von zahlreichen Fisch-Verzehr-Möglichkeiten dieser Tour. Räuchermatjes avancierte in den folgenden Tagen zur beliebtesten Mahlzeit. In Jever hatten wir eine sehr nette Pension, in Sichtweite zur Brauerei – und überzeugten uns im Laufe des Abends von der Qualität deren Produkte.
Nach Norddeich waren es am nächsten Tag 72 km. An der Küste kamen wir, dank eines kräftigen Rückenwindes, gut in Fahrt. Um 15:50 Uhr kamen wir entspannt am Anleger in Norddeich an, denn die Fähre sollte ja, lt. Herby, um 16:15 Uhr ablegen.Tatsächlich war die Abfahrtzeit aber schon um 16:00 Uhr. Gut, dass wir Gas gegeben hatten – gut vor allem für Herby. Auf Norderney steuerten wir die Jugendherberge an, die ihren Namen, zumindest in dieser Jahreszeit, nicht wirklich verdient. Denn bevölkert wird sie vor allem von Kegelclubs und Co., die das machen, was man auf Norderney eben so macht.
Wir radelten am nächsten Tag auf der Insel ab, was geht, und das sind 29,4 km. Dann war die große Inselrunde geschafft. Und es stand fest, dass die historisch niedrigste RAMMBAH-Tagesetappe gefahren war. Der Uralt-Rekord, aufgestellt vor 20 Jahren (1994) im Sauerland, die 48 km von Fleckenberg nach Schmallenberg, wurde krass unterboten. Während wir damals anschließend im Whirlpool des Hotels saßen, schwammen wir diesmal in der 18,2° kalten Nordsee – alle, bis auf einen (Markus). Unserer Sonnenanbeter Nr. 1 hatte auch die (gute) Idee, statt an der überfüllten „Milchbar“, den schönen sonnigen Nachmittag auf einer Wiese vor den Strand zu genießen. An die „Milchbar“ kehrten wir dann am Abend ein. Einige Meter abseits des großen Trubels baute Franz Josef ein Käse-Buffet auf, das uns einige sehr nette Begegnungen und Gespräche mit Damenclubs brachte, die auch von unserem mitgebrachten Rotwein kosten durften. Die zwei Flaschen waren ruckzuck leer und noch zweimal zwei Flaschen wurden, bis in den späten Abend hinein, im Weingeschäft nachgeordert. Weil irgendwann die Plastikbecher ausgingen, bat Franz Josef in der „Milchbar“ um richtige Gläser. Der Wunsch wurde prompt erfüllt, obwohl Franz-Josef nicht unerwähnt ließ, dass wir unseren selbst mitgebrachten Wein daraus trinken wollten.Sehr nette Geste des populären Hauses!
Nach der zweiten Nacht im 6-er-Zimmer dieser Jugendherberge ging es um 9:00 Uhr wieder auf die Fähre und wir strampelten immerhin noch 55 km zurück bis Emden. In Greetsiel gab es die letzte Fischmahlzeit der Tour und Franz Josef, der immer unsere Fischplatte bestellt, erfuhr, dass der Sylter-Salat dort („natürlich“) Greetsiel-Salat heißt.
„Oder so“ wurde der „Running-Gag“ der Tour – das kam im besten Witz (Reinhold) vor. Im nächsten Jahr geht’s wieder los, hoffentlich mit Elle, der leider diesmal wieder nicht mitfahren konnte, weil der neue Job das einfach noch nicht zuließ.