Der Einigungsvertrag wird in unserem Beisein unterschrieben
Die Traumtour nach dem Mauerfall! Oberstleutnant Axel Richter empfängt uns und bietet eine Übernachtung in der Kaserne des Armeesportclubs Potsdam. Wir haben einen Grillabend auf seiner Datscha und fahren am nächsten Tag ins 19. Jahrhundert: Templiner See, Schwielowsee und viele kleine Orte, Kopfsteinpflaster und ein unbeschreibliches Gefühl, wie unterschiedlich die Ost- und die West-Welt sind. Wir sind auch bei Schloss Sans-Soussie, fahren über die Glienicker Brücke an den Wannsee, dann durch den Grunewald nach Friedenau, wo Marianne uns ihre Einzimmerwohnung gerne zur Verfügung stellt, auch wenn wir etwas überraschend kommen. Beim Abendessen beim Vietnamesen warnt sie uns, Gerichte mit der Bemerkung „scharf“ zu meiden – aber Elle und Herby können ja nicht hören!
Am nächsten Tag das Brandenburger Tor, Berlin Mitte, wir sind beim Einigungsvertrag dabei und später über Köpenick in Zeuthen – im herrlich am See gelegenen Seglerheim eines bis vor weinigen Monaten „volkseigenen Betriebes“. Der Hausmeister sagt: „Wenn ich in dieser Straße spazieren gehe und bei jedem Haus huste, dass sich ein SED-Bonze unter den Nagel gerissen hat, meinen alle, ich hätte Astma!“
Der ganze nächste Tag ist eine Fahrt durch die untergehende DDR-Geschichte – seither hat man im Osten nicht wieder so viele freundliche, fröhliche, optimistische Menschen gesehen.